Rebsorten & Top-Einzellagen
Vor der Schwarzwaldkulisse erheben sich bei uns rebenbekränzte Hügel, deren Namen Weinkennern die Zunge schnalzen lassen. Hier lernen Sie diese kennen – und gleich dazu die wichtigsten Rebsorten.
Weinlagen haben oft sehr markante Namen. Wir hier in Südbaden können Ihnen zwar keine Stilblüten wie den Kröver Nacktarsch anbieten. Dafür spielen aber unsere Top-Weinberge vom Terroir her in der europäischen Championsleague und werden nicht selten mit denen des Burgunds verglichen. Allen gemeinsam ist ihre Herkunft als Zeugnisse eines gewaltigen geologischen Geschehens: Durch den Einbruch des Oberrheingrabens fielen Teile der alten Landdecke über dem Schwarzwald in den Grabenbruch und wurden dadurch vor dem Abtrag geschützt. Ein späteres Vordringen des Meeres machte aus ihnen Küstenklippen und bedeckte sie mit einer schwer verwitterbarem Geröllmütze kalkiger Beschaffenheit. Das Terroir ist daher bestimmt durch basenreiche und steinige Böden – ideal für die Reben der Burgunderfamilie!
Der Staufener Schlossberg
Mit der Burgruine gekrönt ist der Staufener Schlossberg ein Wahrzeichen unserer Region. Seine Rebflächen sind als mäßig bis stark geneigte Terrassen angelegt, die oftmals durch Trockenmauern abgeschlossen werden. Steilheit und kleinflächige Parzellierung erfordern noch heute viel Handarbeit. Eine hinsichtlich des Naturschutzes vorbildliche Rebflurbereinigung hat die Zugänglichkeit deutlich verbessert. Die Betriebsfläche teilt sich auf viele Winzer auf. Als Premiumlage hat der Schlossberg einen hohen Burgunderanteil. Insbesondere Grauburgunder und Spätburgunder profitieren vom Sonnengenuss der steilen Terrassen und bilden die Grundlage körperreicher Weine.
Der Ballrechten-Dottinger Castellberg
Unser südlichster Weinberg ist der Castellberg. Sein Name führt etwas in die Irre. Nicht ein römisches Kastell trug dieser wohlgeformte Hügel mit seiner aparten Mütze aus Eichenwald. Dafür war er bereits weit früher von Bandkeramikern und Kelten besiedelt. Aus dem Mittelalter stammt der Rest einer Burganlage, der noch heute zu besichtigen ist. Der Castellberg gilt als Heimat des Gutedels in badischen Landen. Der Markgraf von Baden führte just an seiner Südflanke diese Rebe aus dem Schweizer Seenland 1784 hier ein. Noch heute können Sie das steile Rebstück im Gelände bewundern. Wenn Sie einen der langen Steintreppenzüge von Süden kommend nach oben klimmen, werden Ihnen aber auch Spätburgunder, Weißburgunder und Grauburgunder begegnen. Besondere Qualitäten erzielt eine wahre Mimose unter den Rebsorten in diesen Lagen: Der Gewürztraminer mit seinen großen Trauben, aber sehr empfindlichen Beerenhäuten, reift hier wunderbar aus und führt zu den bekannten hocharomatischen Weinen.
Der Ehrenstetter Alte Oelberg
Die kleine Kapelle auf dem Sporn des Ölbergs ist der am häufigsten abgebildete Aussichtspunkt des Breisgaus und Markgräflerlands. Wen wundert´s, eröffnet sich hier doch ein umwerfender Rundumblick über Schwarzwald, Rheinebene und Vogesen. Es hätte nicht viel gefehlt und der Rebbau am Ölberg wäre in den 80ziger Jahren zum Erliegen gekommen. Die kleinteiligen und steilen Flächen trotzen jeder Mechanisierung. Heute sind es eine Handvoll Idealisten, die sich dieser nach Südost zugewandten Lage widmen. Sie schaffen fast alles mit der Hand, erzielen nur kleine Mengenerträge – aber was für eine Weinqualität! Neben der bekannten Burgunderfamilie und dem Gutedel findet sich am Alten Oelberg noch eine lokale Rarität, die rote Traube St. Laurent, aus der ein fruchtig-frischer Tropfen gekeltert wird.
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